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Projektträger: Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. Kontakt/Ansprechpartner: Ingolf Notzke Durchführungszeitraum: 01.08. bis 31.12.2023 Nutzer: alle Chemnitzer/innen, Besucher/innen von Chemnitz, Schulklassen
Foto: Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. |
Ziele/Projektinhalte:
Die Eröffnungsfeierlichkeiten des Lern- und Gedenkortes Kaßberg-Gefängnis fanden bundesweit Beachtung und erfreuten sich eines sehr großen Interesses in der Bevölkerung. Am Eröffnungswochende vom 20. bis 22. Oktober 2023 kamen 3.300 Besucher/innen, darunter auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Staatsministerin Barbara Klepsch, der Chemnitzer Bürgermeister Ralph Burghart, die SED-Opfer-Beauftragte des Deutschen Bundestages, Evelyn Zupke sowie viele Zeitzeug/innen. Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis präsentierte für die Öffentlichkeit auf insgesamt 1.900 Quadratmetern erstmals seine Ausstellungen mit Zeitzeugenberichten von Opfern der NS-Diktatur und des kommunistischen Regimes.
Die im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts vom Königreich Sachsen errichtete Gefangenenanstalt wurde ab 1933 durch das Nazi-Regime, ab 1945 durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD und von 1952 bis 1989/90 durch DDR-Behörden (Ministerium des Innern und DDR-Geheimpolizei) genutzt. Bekannt wurde das Kaßberg-Gefängnis v.a. dadurch, dass der deutsch-deutsche Häftlingsfreikauf in der Zeit von 1963 bis 1989 über das Gefängnis organisiert wurde. Nach dem Zusammenbruch der SED-Diktatur betrieb der Freistaat Sachsen die Gefängnisanlage bis Ende 2010 als Justizvollzugsanstalt. Engagierte Bürger/innen gründeten den Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. im November 2011 und setzten sich für den Erhalt des Gefängnisses als Gedenkort ein.
Die Eröffnung des Lern- und Gedenkortes Kaßberg-Gefängnis wurde mit Mitteln aus dem Bürgerbudget finanziell unterstützt. Die Förderung half u.a. die Podiumsdiskussionen mit Zeitzeugen, ein Betreuungsprogramm für Kinder und die Anmietung eines großen Festzeltes zu finanzieren.